Mit Amrei Bahr geht es zum Abschluss der zweiten Staffel um die soziale Frage: Wie gelingt gute (Arbeit in der) Wissenschaft? Als starke Leipziger Stimme bringt Franziska Naether von der Landesvertretung Akademischer Mittelbau Sachsen (LAMS) den Blick auf die sächsische Hochschul- und Wissenschaftspolitik ein.
Amrei Bahr ist Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart. 2022 wurde sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Stifterverband mit dem Communicator-Preis für innovative und zukunftsweisende Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Als Mit-Initiatorin von #IchBinHanna und bundesweit gehörter Stimme engagiert sich Amrei seit Jahren für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft.
Frankziska Naether ist ein seltenes Exemplar ihrer Art — denn die habilitierte Ägyptologin, Museumskuratorin und Digital-Humanities-Expertin ist _unbefristet beschäftigte_ leitende Angestellte an einer sächsischen Forschungseinrichtung. Es gibt sie also! Sie war Gründungsmitglied und mehrjährige Sprecherin der Mittelbauinitiative der Universität Leipzig (MULE) und zuvor in Leipzig hochschulpolitisch im Stipendiat*innennetzwerk und PromovierendenRat tätig.
Wir sprechen im Podcast natürlich über die Debatte zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), die einmal mehr gezeigt hat, dass viele Wissenschaftler:innen – gerade in ihrer frühen Karrierephase – mit enormen Herausforderungen wie Überlastung, Kettenbefristungen und insgesamt hochgradig unsicheren beruflichen Aussichten konfrontiert sind. Wir diskutieren, was ein funktionierendes und attraktives Wissenschaftssystem demgegenüber bräuchte. Dank einer Publikumsfrage geht es auch um die #TVStud-Initiative Sachsen.
Während Franziska in der Schlussrunde unterstreicht, dass es in Sachsen vor allem mehr Mittel braucht, um die mit der 2023er Novellierung des Landeshochschulgesetztes geschaffenen neuen Personalkategorien und -modelle umzusetzen, würde Amrei dem Bund am liebsten die 2+4-Jahre-Regelung (mit verpflichtender Anschlusszusage) und Höchstbefristungsquoten ins neue WissZeitVG schreiben.
Mit der Folge endet kurz vor der sächsischen Landtagswahl die zweite Staffel von Die soziale Frage. Im Oktober 2024 geht‘s weiter, hoffentlich aus einem weiterhin stabil demokratisch regierten Sachsen, das weltoffen, solidarisch und wissenschaftsfreundlich bleibt. Dazu durch die Beantwortung sozialer Fragen ein wenig beizutragen, ist Kernidee dieses Podcasts. Ab Mitte September gibt’s hier auf der website alle Infos zur nächsten Staffel. Eins sei schon gespoilert: Auch dafür haben bereits großartige Gäst:innen zugesagt.